Köln-Braunsfeld – ein grünes Stadtviertel zum Wohlfühlen
Der beschauliche und ruhige Stadtteil Köln-Braunsfeld im Stadtbezirk Lindenthal hebt sich charakteristisch durch Gebäude aus der Zeit um 1920 und Bauwerke aus der Gründerzeit hervor. Die Universität zu Köln liegt nicht weit davon entfernt. Wer der Hektik des Kölner Stadtzentrums entfliehen will und trotzdem noch in der Stadt Köln wohnen möchte, fühlt sich hier zu Hause und sehr wohl. Gerade ältere Paare oder Familien lassen sich mit Vorliebe in Braunsfeld nieder.
Verkehrsanbindung in Braunsfeld mit Straßenbahn, Bus und S-Bahn
Durch das Stadtviertel Köln-Braunsfeld führt von Westen die Aachener Straße in östliche Richtung. Diese alte römische Straße war die Hauptverbindung von Köln über Maastricht bis nach Boulogne-sur-Mer. Die drei Zubringer und Verteiler Aachener Straße, sowie der Gürtel und die Innere Kanalstraße entlasten heute den Autoverkehr.
Eine schnelle Anbindung an das Kölner Stadtzentrum bieten die beiden Stadtbahnlinien Nummer 1 und 7 auf der Aachener Straße, zusätzlich fährt die Linie 13 durch Köln-Braunsfeld und umfährt die Stadt im Halbkreis. Verschiedene Buslinien sind ebenfalls im Einsatz. Zudem besteht die Möglichkeit, in die S-Bahn-Linien 12 und 13 an der Haltestelle Köln-Müngersdorf Technologiepark am Nord-westlichen Stadtviertel-Rand zuzusteigen.
Wohnen im Grünen in Köln-Braunsfeld
Braunsfeld befindet sich einen Katzensprung vom Kölner Stadtwald und dem Lindenthaler Tierpark entfernt. Ein Mix aus Gebäuden der Gründerzeit, Häusern der frühen zwanziger Jahre und modernen Bauten macht den besonderen Reiz von Braunsfeld aus – eine Begegnung von alter Geschichte mit der Gegenwart. Die Straßen der Wohnviertel, gesäumt von vielen Bäumen, vermitteln gemütliche Kleinstadt-Atmosphäre mit alten und neu gebauten Häusern und Villen.
Als Wahrzeichen von Braunsfeld gilt das 84 Meter hohe Hauptverwaltungsgebäude der DKV-Versicherung aus den Sechziger Jahren. Das Hochhaus mit 19 Stockwerken und seinen sieben dreieckigen Teilbauten ragt hoch über das Viertel an der Kreuzung Aachener Straße/ Stadtwaldgürtel hinaus. Ein weiteres Bürogebäude mit 14 Stockwerken und 55 Metern Höhe wurde 40 Jahre später von der DKV in zweihundert Metern Entfernung gebaut.
Zu den größten Grünflächen der Stadt Köln gehört der direkt an Braunsfeld angrenzende Kölner Stadtwald. Dieses riesige Areal bietet Sportlern, Familien und Erholungssuchenden Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten auf einer zusammenhängenden, grünen Fläche. Ein Gefühl von zu vielen Menschen, wie es in vielen der kleineren Parks vorkommt, gibt es dort nicht.
Kirchen in Braunsfeld
Die evangelische Clarenbach-Kirche mit ihrem frei stehenden Glockenturm wurde 1951 eingeweiht. Die Kirche trägt den Namen von Adolf Clarenbach. Er wurde 1529 hingerichtet, als er mit seinem Reformationsversuch in der Stadt Köln scheiterte.
Die katholische Kirche St. Joseph, die im Zweiten Weltkrieg 1944 zerstört und Mitte der Fünfziger Jahre neu aufgebaut wurde, trägt die Handschrift des Architekten Rudolf Schwarz.
Eine zweite katholische Kirche mit dem Namen Christi Auferstehung von Gottfried Böhm, die 1971 eingeweiht wurde, ist heute die Filialkirche im Seelsorgebereich von Braunsfeld, liegt aber in Lindenthal.
Die Bundeszentrale der Alevitischen Gemeinde Deutschlands und ihr Kooperationspartner und Sender Yol TV haben sich in der Stolberger Straße niedergelassen.
Das Köski Royal
Das schönste und wahrscheinlich auch außergewöhnlichste Büdchen von Köln liegt in Braunsfeld. Köski Royal ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Die Eigentümer bieten kein gewöhnliches Büdchen-Sortiment, sondern warten mit einem königlichen Angebot auf. Selbstgebackene Kuchen und Bananenbrot und allerlei hausgemachte Kalorienbomben warten auf den Besucher. Gereicht werden diese Leckereien mit einem Kaffee aus eigener Bohnenröstung für das Köski Royal. Der Kaffee wird mit einer Siebträgermaschine zubereitet. Nebenbei gibt es dort wunderschöne Deko und Kissen zu kaufen.
Die historische Geschichte von Köln-Braunsfeld
Die erste Ziegelei von Braunsfeld wurde bereits von Ferdinand F. L. Braun auf 1845 erworbenes Ackerland im Dreieck der Aachener Straße, Kitschburger Straße und Schinkelstraße gebaut. Seine Arbeiter lebten ab 1862 in Wohnungen des nach seinem Namen benannten Viertel Brauns Feld, während auf den historischen Karten von 1801 bis 1828 der nördliche Teil des heutigen Stadtteils Braunsfeld als Maarfeld verzeichnet wurde. Im Süden der Aachener Straße von heute lag eine Hofstelle namens Morsdorf, die nach zirka acht Jahren bereits als Siedlung mit der Bezeichnung Morsdorferhof zu finden war. Der Marhof wurde zwischen zwei Ziegeleien eingetragen. Der aktuell nördliche Teil von Köln-Braunsfeld gehörte zur Bürgermeisterei Müngersdorf, der südliche Teil zur Gemeinde Kriel. Bereits 1891 bis 1912 zeigen die Neuaufnahmen von Preußen einen ungefähr 12 Hektar großen Ort mit dem Namen Braunsfeld. Im Umfeld waren Artillerie-Baracken, Gendarmerie-Station und eine Schule ersichtlich. Am 1. April 1888 wurden Kriel und Braunsfeld mit allen Kleinsiedlungen und Höfen, die im Jahr zuvor bereits 643 Einwohner zählten, als Kölner Stadtteil im Rahmen einer Grenzveränderung eingemeindet. Schon 1877 war Braunsfeld durch eine Pferdebahn-Linie an das Kölner Zentrum angebunden, zuerst vom Friedhof Melaten. Die Strecke wurde acht Jahre später bis ins westliche Müngersdorf ausgebaut. Ab 1895 veränderte sich die Struktur des ländlichen Vorortes durch die Planung und Ausführung des Kölner Stadtwaldes. Dort ansässige neue Restaurants wurden beliebte Ausflugsorte für wohlhabende Bürger. Automatisch entstanden dadurch rund um dieses Naherholungsgebiet neue Villenviertel, an denen bekannte Architekten wie Klotz, Merrill und Riphahn mitwirkten.
Industrie in Köln-Braunsfeld
Auch bedeutende Konzerne und industrielle Unternehmen siedelten sich in Braunsfeld seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts nach und nach an, wie die Cölner Benzin Raffinerie Karl A. Kroseberg GmbH & Co. KG, die Gummiwarenfabrik Steinberg, die Chemischen Werke Siegel Co. (Sidol-Werke), der Druckmaschinen- und Walzenhersteller Felix Böttcher GmbH & Co. KG, die Handelsmarke AFRI-Cola und die deutsche Zentrale des Londoner Schallplattenkonzerns EMI (ab 1972 EMI Electrola GmbH), die später noch einmal umzog.